Originelle Erinnerungsstücke mit Sammlerwert gefertigt

Am 11. Mai 2013 ist wieder großer Volkstanzabend der Langquaider Volkstanzgruppe

Sein erstes Tanzkränzchen veranstaltete der Langquaider Bürgerverein im Jahr 1985. Inzwischen sind die Volkstanzabende am zweiten Samstag im Mai eine feste Größe bei Volkstanzfreunden aus nah und fern. Auch heuer trafen sich einige Mitglieder der Langquaider Volkstanzgruppe, um die Tanzabzeichen für den nächsten Event am 11. Mai um 20 Uhr im Gasthaus Haslbeck in Semerskirchen herzustellen. Die Frauen und Männer waren mit großem Spaß und Freude bei der Sache und bei so vielen Helfern ging es auch schnell voran.

Die ersten Volkstanz-Aktivitäten veranstaltete der Bürgerverein Langquaid im Jahr 1985. Damals hielt Tanzmeister Bert Huber vom Patenverein „Heimattreu Münster“ einen Volkstanzkurs in Langquaid. An diesem Kurs nahmen viele Volkstanzbegeisterte aus Langquaid und Umgebung teil. Den Abschluss des Kurses bildete das Bürgerverein-Tanzkränzchen, das ein voller Erfolg war. Danach folgte allerdings eine längere Pause.

 
 

Bei einem Volkstanzabend sind gleich nach den ersten Tönen
einer neuen Tanzrunde fast alle Anwesenden auf der Tanzfläche.
   

Erst am 11. März 2004 fanden sich wieder volkstanzbegeisterte Paare zu einem neuen Volkstanzkurs zusammen, wieder unter der Leitung von Bert Huber. Er lehrte etwa zwanzig Paaren die Schrittfolge von Polka, Schottisch, Bayerischem oder Mazurka. Nach diesen Grundtänzen wagte man sich auch an Sternpolka, Krebspolka, Niederbayrische Mazurka oder Kutschn. Nach den zehn Kursabenden beschloss man, weiterzumachen.

Inzwischen trifft sich die Langquaider Volkstanzgruppe im Februar, März und April sowie im Oktober und November jeden Montag um 19.45 Uhr im Gasthaus Haslbeck in Semerskirchen zum übungsabend. Dabei werden unter der Leitung von Rosi Zachmeier bekannte Tänze trainiert, neue Tänze eingeübt und gemütliches Beisammensein gepflegt. Das Tanzrepertoire hat sich seit dem Kurs von 2004 sehr erweitert, ebenso die Mitgliederzahl. Die Gruppe besucht auch regelmäßig Volkstanzabende in der näheren und weiteren Umgebung und genießt die Freude am Tanzen.

 

Den Auftanz führt das Vortänzerpaar an,
hier: Rosi und Michael Zachmeier (vorne rechts).
   

 

Seit 2009 veranstaltet die Volkstanzgruppe des Bürgervereins Langquaid neben den regelmäßigen Übungsabenden auch einmal im Jahr einen großen Volkstanzabend, zu dem Volkstänzer aus nah und fern kommen. Ein Volkstanzabend beginnt immer mit dem sogenannten Auftanz. Dabei marschieren und tanzen die Vortänzer des gastgebenden Vereins bestimmte Figuren vor und alle Anwesenden folgen ihnen der Reihe nach. Zum Abschluss der Auftanzrunde wird dann in der Regel ein Walzer getanzt.

 
 

2012 zeigte die Langquaider Gruppe in der Pause
einen Bandltanz.
   

Die Langquaider Vortänzerin Rosi Zachmeier erklärt: „Bei einem Volkstanzabend sind gleich nach den ersten Tönen einer neuen Tanzrunde fast alle Anwesenden auf der Tanzfläche. Das kann sich jemand, der noch nie dabei war, meistens gar nicht vorstellen.“ Ihr Mann Michael ergänzt schmunzelnd: „Manche Paare marschieren sogar schon vorher auf der Tanzfläche im Kreis, um damit die Musiker zur nächsten Runde aufzufordern.“

Wer zum ersten Mal an so einem Abend teilnimmt, stellt überrascht fest, dass Volkstanz nicht nur aus Walzer, Polka und Boarischem besteht. Es gibt hunderte verschiedene Tänze, wie beispielsweise Eiswalzer, Niederbayrischer Landler, aber auch Fuchsschwanz, Mexikanischer Walzer, Zigeunerpolka oder Schwarzer Falke. Bei diesen Figurentänzen bewegen sich die Madln und Buam nach feststehenden Schrittfolgen über's Parkett. Es gibt auch Dreiertänze oder Tänze, bei denen zwei oder vier Paare zusammen tanzen. Die richtige Volksmusik ist viel abwechslungsreicher und unterhaltsamer als die volkstümliche Musik, die man gemeinhin im Fernsehen sieht und hört.

In der großen Pause zur Halbzeit eines Volkstanzabends führen manche Gruppen zur Unterhaltung ihrer Gäste besondere Tänze auf, zum Beispiel einen Bandltanz, einen Schuhplattler oder einen Square Dance. Zum Abschluss der Veranstaltung wird im sogenannten Schlusskreis gemeinsam ein Schlusslied gesungen.

 

Am Ende eines Volkstanzabends fassen sich alle Teilnehmer
mit verschränkten Armen an den Händen und singen
das Schlusslied.
   

 

Bei jedem Volkstanzabend gibt es an der Kasse traditionell Eintrittszeichen, natürlich jedes Mal ein anderes. Solche Erinnerungs-Markerl sind unter Volkstänzern heiß begehrt. Sie sind meist mit einem Bändchen versehen und werden während der Tanzveranstaltung an einem Knopf oder einer Schnalle getragen. Die Frauen befestigen diese Tanzzeichen später an ihren Volkstanz-Körbchen und so manche langjährige Volkstänzerin hat es schon zu einer ganz beachtlichen Sammlung gebracht.

 
 

Zwei Volkstanzkörbchen mit Tanzzeichen.
Links ist ein Original-Körbchen, das oben
aufgeklappt wird, rechts ein Körbchen
mit langen Schulterriemen.
   

Zur Entstehung des Brauchs, bei einem Volkstanzabend Eintrittszeichen auszugegeben, erklärt Erich Tahedl, der Gauvorsitzende des Gauverbandes Oberpfalz der Heimat- und Volkstrachtenvereine: „Bis Ende der 1940er Jahre wurden Musikanten nicht vom Veranstalter bezahlt, sondern mussten sich ihr Geld von den Tänzern erspielen. Als immer weniger Musikanten bereit waren, auf diese Weise ihr Geld zu verdienen, und eine feste Bezahlung verlangten, wurden für die Tanzveranstaltungen Eintrittskarten verkauft. Seit den 1960er Jahren lassen sich vom Veranstalter ausgegebene, gebastelte oder kunsthandwerklich gefertigte Tanzzeichen in Form von Figuren, Geflechten, Blumensträußchen, Herzen, Blättern oder Musikinstrumenten nachweisen. Sie breiteten sich in der Folgezeit immer mehr aus. Es wurden und werden ganz unterschiedliche Materialien verwendet, wie beispielsweise Holz, Textilien, Wolle, Papier, Blech, Salzteig, usw.“

 

Die Langquaider Volkstanzgruppe mit den fertigen Abzeichen.
   

 

Auch die Langquaider Volkstänzer überlegen jedes Jahr wieder, welches Tanzabzeichen es sein soll. Die Idee für 2013 kam von Monika Schwaiger, die schon im letzten Jahr 200 Mini-Socken als Eintrittszeichen gestrickt hatte, und von Rosi Zachmeier. Jetzt trafen sich 26 Frauen und Männer des Vereins bei den Vortänzern Rosi und Mich Zachmeier, um die Abzeichen für den Volkstanzabend am 11. Mai 2013 ab 20 Uhr im Gasthaus Haslbeck in Semerskirchen zu fertigen. Aus verschiedenen Trachtenstoff-Resten wurden Teile ausgeschnitten, abgenäht und mit Füllwatte ausgestopft. In der Nähstube waren fünf Nähmaschinen im Einsatz. Die Erinnerungs-Zetterl wurden ausgeschnitten und mit einem dicken Faden angebunden. Dann wurden die Mini-Zierkissen noch zugenäht und aufgeschüttelt.

Neben der Arbeit wurde Gaudi gemacht und viel gelacht. Fast jedes der fertigen Abzeichen schaut heuer anders aus, farblich sowieso aber auch etwas in Größe oder Form. Nach getaner Arbeit gab es noch eine leckere Brotzeit für alle. Mehr Informationen über die Langquaider Volkstanzgruppe und zum Volkstanzabend am 11. Mai 2013 sind im Internet unter www.volkstanz-langquaid.de zu finden.

 

   


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